Bluthochdruck und Fettleber – Zusammenhänge verstehen

Bluthochdruck ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankung und hängt oft auch mit der Leberverfettung zusammen. Lesen Sie hier, warum ein normaler Blutdruck lebenswichtig ist und wie Sie selbst darauf Einfluss nehmen können.

Was ist Blutdruck?

Ihr Blut braucht einen gewissen Druck, damit es durch die Blutgefäße zu den Organen und Geweben fließen kann. Hierfür arbeitet das Herz wie eine Pumpe und pumpt mit jedem Herzschlag Blut durch die Gefäße. Dieser Pumpvorgang erfolgt, indem sich der Herzmuskel zusammenzieht und wieder entspannt. Ein Herzschlag markiert das rhythmische Zusammenziehen des Herzmuskels. Während eines Herzschlags ist der Druck höher (systolische Wert). Zwischen den Herzschlägen entspannt sich das Herz und der Blutdruck ist niedriger (diastolischer Wert). Beim Blutdruckmessen werden darum immer zwei Werte angegeben. Denn in den Gefäßen baut sich ein systolischer (höherer/ oberer Wert) und diastolischer (niedriger/ unterer Wert) Druck auf.

Ab wann habe ich Bluthochdruck?

Ein optimaler Blutdruck liegt bei einem erwachsenen Menschen unter 120/80 mmHg. Die Einheit mmHg steht dabei für „Millimeter Quecksilbersäule” und wird allgemein bei der Angabe von Druckverhältnissen in Körperflüssigkeiten benutzt. Dabei sind die 120 mmHg der obere Wert (systolischer Blutdruck) und die 80 mmHg der untere Wert (diastolischer Blutdruck). Liegen die Messwerte wiederholt und dauerhaft höher als 140 zu 90 mmHg sprechen Experten – nach derzeitiger allgemeiner Definition – von Bluthochdruck.

Blutkreislauf und die Leber

Ihre Leber wird von zwei Blutgefäßen mit Blut versorgt: der Leberarterie und der Pfortader. Die Leberarterie liefert sauerstoffreiches Blut zur Versorgung der Leberzellen. Die Pfortader ist eine Vene. Sie transportiert das Blut aus Darm, Magen, Bauchspeicheldrüse, Milz und Gallenblase in die Leber. So gelangen alle Nähr- und auch Giftstoffe, die Sie über Ihre Nahrung zu sich nehmen, in den Blutkreislauf und schließlich in die Leber. Nachdem das Blut in Ihrer Leber angekommen ist, verteilt es sich erst in einen linken und einen rechten Venenast, danach in weitere kleine Kanäle, die durch die Leber führen. Sobald das Blut die Leber wieder verlässt, fließt es durch die Lebervene zurück in den allgemeinen Kreislauf.

LESEN SIE HIER MEHR ZUM THEMA „ZUSAMMENSPIEL FETTLEBER UND GALLE“

Fettleber und Bluthochdruck

Der gesamte Stoffwechsel wird von Fettansammlungen in der Leber beeinträchtigt. Bei fast allen Betroffenen von Lebererkrankungen sind die Werte bezüglich Blutdruck, Blutzucker und Blutfetten deutlich erhöht. So ist eine Fettleber beispielsweise insulinresistent, also unempfindlich für Insulin. Diese Insulinresistenz kann nicht nur zur Folge haben, dass der Blutdruck steigt, sondern auch dass dieser zu hoch bleibt. Erst, wenn sich die Verfettung Ihrer Leber verbessert und sich Ihr Organ wieder erholt, reguliert sich der Stoffwechsel Ihres Körpers wieder. Neben der Fettleber kann es auch bei anderen Lebererkrankungen wie der Leberzirrhose zu einer Erhöhung des Blutdrucks im Pfortadersystem kommen.

LESEN SIE HIER MEHR ZUM THEMA „GEFÄHRLICHE LEBERZIRRHOSE“

TIPPS: Was kann ich selbst tun, um Bluthochdruck vorzubeugen?

Ein gesunder Lebensstil verringert Ihr Bluthochdruckrisiko. Sind Sie gesund, regelt sich Ihr Blutdruck von selbst. Bei körperlicher Aktivität ist beispielsweise stets eine ausreichende Durchblutung gewährleistet. Denn ein gesunder Körper kann auf den Druck durch die erhöhte Leistung des Herzens sowie die der Widerstandsgefäße flexibel reagieren. Sie selbst können selbst viel dazu beitragen, um Ihre Werte zu stabilisieren: ,

1. Tipp gegen Bluthochdruck: Körperliche Aktivität

Regelmäßige Bewegung ist eines der effektivsten Mittel gegen Bluthochdruck. Besonders Menschen, die sich bisher nicht viel bewegt haben, können hier ihre Blutdruckwerte deutlich senken.

LESEN SIE HIER MEHR ZUM THEMA „BEWEGUNG – WARUM SPORT IHNEN GUTTUT“

2. Tipp gegen Bluthochdruck: Gesunde Ernährung

Achten Sie besonders auf eine cholesterin- und salzreduzierte Ernährung. Denn besonders die Salzzufuhr kann einen direkten Effekt auf Ihren Blutdruck haben.

LESEN SIE HIER „ERNÄHRUNG ALS THERAPIE: DIE POSITIVEN EFFEKTE EINER GESUNDEN ERNÄHRUNG“

3. Tipp gegen Bluthochdruck: Gesundes Gewicht

Übergewicht und Bluthochdruck hängen ebenfalls miteinander zusammen. Damit Ihr Körper seine Aufgaben als zentrales Stoffwechselorgan erfüllen kann, muss auch Ihr Körpergewicht in einem angemessenen Bereich sein.

LESEN SIE HIER „KÖRPERGEWICHT – WISSENSWERTES ZUM GESUNDEN GEWICHT“

4. Tipp gegen Bluthochdruck: Stress abbauen

Eine Ursache für Bluthochdruck ist oft Stress. Daher spielt die Stressreduzierung bei Bluthochdruck eine große Rolle.

LESEN SIE HIER „WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT STRESS AUF DIE LEBER UND WAS KANN ICH TUN?

5. Tipp gegen Bluthochdruck: Kein Alkohol und Nichtrauchen

Alkohol treibt Ihren Puls und Blutdruck messbar in die Höhe. Rauchen schädigt die Innenhaut Ihrer Blutgefäße und fördert Verkalkungen. Zudem hat es über das vegetative Nervensystem einen direkten gefäßverengenden Effekt. Dadurch erhöht das Rauchen nicht nur den Blutdruck, sondern führt auch zu einem deutlich erhöhten Schlaganfallrisiko.