Bluthochdruck ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankung und hängt oft auch mit der Leberverfettung zusammen. Lesen…
Typ-2-Diabetes und Fettleber: Ist zuckerkrank auch leberkrank?
Eine Fettleber-Erkrankung und Typ-2-Diabetes beeinflussen sich wechselseitig, stehen oft sogar in direkter Abhängigkeit zueinander. Lesen Sie hier, was genau eine Zuckerkrankheit ist und wie die beiden Erkrankungen zusammenhängen.
Was ist die Zuckerkrankheit?
Bei Diabetes mellitus Typ 2 – umgangssprachlich Zuckerkrankheit – leiden Betroffene unter erhöhten Blutzuckerwerten, weil der Zuckerstoffwechsel nicht mehr so funktioniert, wie er sollte. Gründe hierfür sind oft ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und gegebenenfalls auch eine erbliche Veranlagung. Es kommt zu einer Insulinresistenz, was zur Folge hat, dass die Körperzellen unzureichend auf das Hormon Insulin reagieren. Insulin hat die Aufgabe, Zucker (Glukose) aus dem Blut weiter in die Zellen zu überführen, die die Zuckermoleküle dann zur Energiegewinnung brauchen. Der Blutzuckerspiegel sinkt und den nicht benötigten Zucker speichert der Körper als Fettreserve. Bei einer Insulinresistenz gelingt das nicht ausreichend. Muskel-, Leber- und Fettzellen verbrauchen weniger Zucker und der Blutzucker steigt.
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Wie unterscheiden sich Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes?
Mediziner unterscheiden zwei Arten von Diabetes:
- Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse kein oder nicht genug Insulin produziert.
- Typ-2-Diabetes entwickelt sich schleichend und meist – unabhängig vom Immunsystem – durch ungesunde Ernährung, Fettleibigkeit und mangelnde Bewegung. Bei dieser Form werden die Körperzellen resistent gegen das Insulin.
Typ-2-Diabetes ist die häufigste Diabetes-Form
und betrifft etwa 90 Prozent aller Diabetiker.
Betroffene werden mit Insulinspritzen und individuell abgestimmten Medikamenten
behandelt.
Wie hängen Fettleber und die Zuckerkrankheit zusammen?
Die zentrale Steuerung unseres Zuckerstoffwechsels spielt sich in der Leber ab. Eine gesunde Leber kann unseren Blutzuckerspiegel – unabhängig von der Nahrungszufuhr – 24 Stunden pro Tag konstant halten. Eine Fettleber hingegen schafft dies nicht mehr. Leberfett, Insulinresistenz und Blutzucker beeinflussen sich gegenseitig. Während eine gesunde Leber die Zuckerfreisetzung stoppt, wenn viel Insulin an den Bindungsstellen des Organs ankommt, ist eine Fettleber hingegen insulinresistent, also unempfindlich für Insulin. Sie reagiert nicht auf regulierende Signale und schüttet dadurch unkontrolliert Zucker aus. Deswegen wirkt sich zu viel Fett in der Leber negativ auf den Zuckerstoffwechsel aus. Nicht nur dieser, sondern der gesamte Stoffwechsel wird von Fettansammlungen in der Leber beeinträchtigt: Bei fast allen Betroffenen der Erkrankungen sind die Werte bezüglich Blutzucker, Blutdruck und Blutfetten deutlich erhöht. Erst, wenn sich die Verfettung Ihrer Leber verbessert und sich Ihr Organ wieder erholt, reguliert sich der Stoffwechsel Ihres Körpers wieder.
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Ist Diabetes eine Folgeerkrankung oder ein Risikofaktor?
Können Sie eine Fettleber als Folge von Diabetes bekommen oder haben Sie Diabetes, weil Sie unter einer Fettleber leiden? Es mag verwirrend klingen, jedoch ist Beides möglich: Eine Fettleber kann ein Risikofaktor für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes sein. Gleichzeitig kommt es bei dieser Diabetesform häufig zu einer krankhaften Verfettung der Leber. Es wurde nachgewiesen, dass über dreiviertel aller Menschen mit Diabetes und mit deutlichem Übergewicht eine Fettleber entwickeln. Der Rückschluss gilt ebenso: Wer eine Fettleber hat, erkrankt wesentlich häufiger an Typ–2–Diabetes. Somit tritt eine Typ-2-Diabetes sowohl als Folgeerkrankung einer Fettleber, als auch als Risikofaktor dafür auf.
Was kann ich selbst tun?
Auch hier gelten die grundsätzlichen Regeln einer gesunden Lebensweise: Ernähren Sie sich ausgewogen und bewegen Sie sich regelmäßig. Mit dieser Verhaltensweise können Sie Erkrankungen wie Fettleber und Diabetes vorbeugen sowie Risikofaktoren wie Übergewicht und die damit verbundene Verfettung der Leber vermeiden.
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