Eindeutige Diagnosen sind vor allem bei einem Frühstadium von Lebererkrankungen wichtig, um die Heilungschancen der…
Erhöte Leberwerte – Wissenswertes, Ursachen und Bedeutung
Etwa ein Viertel aller deutschen Erwachsenen hat bei einer Blutuntersuchung erhöhte Leberwerte. Das ist ein ernst zu nehmendes Alarmsignal! Denn diese Ergebnisse zeigen eine bereits vorhandene Leberschädigung an.
Was sind Leberwerte?
Im Labor können eine ganze Reihe von Messgrößen bestimmt werden, die Hinweise auf die Funktion oder Schädigung der Leber geben. Zu den Leberwerten zählen beispielsweise mehrere Enzyme, das Abbauprodukt Bilirubin und Gallensäuren.
Diese geben Aufschluss über:
- Leberzellschädigung
- Gallestau
- Synthesestörung der Leber
Zur Messung der Leberwerte entnimmt Ihnen der Arzt Blut und lässt es im Labor analysieren. Eine Blutuntersuchung alleine liefert jedoch noch keine sichere Diagnose bei Verdacht auf ein Leberproblem. Einzelne Leberwerte sind nicht aussagekräftig, sondern geben erst im Gesamtbild betrachtet Hinweise auf eine Leberschädigung.
Leberzellschädigung und Enzyme
Die Leber benötigt bestimmte Enzyme, die sich in den Leberzellen um den Stoffwechsel kümmern. Eine Schädigung oder Zerstörung der Leberzelle setzt die Leberenzyme frei. Sie gelangen ins Blut und sind dort nachweisbar. So gibt ein Anstieg dieser Enzyme Ihrem Arzt Hinweise auf eine mögliche Erkrankung der Leber.
Beispiele für solche Enzyme sind:
- Gamma-GT (GGT, Gamma-Glutamyl-Transferase)
- GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) ≙ AL(A)T (Alaninaminotransferase)
- GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) ≙ AS(A)T (Aspartat-Aminotransferase)
Gallenstau oder Leberzirrhose
Über Leber und Galle Bilirubin ausgeschieden, ein Stoff der beim Abbau alter Blutzellen entsteht. Der Bilirubin-Wert im Blut zeigt an, wie gut dieser Prozess über die Leber funktioniert. Ein erhöhter Bilirubin-Spiegel kann beispielsweise auf Erkrankungen wie Gallenstau oder Leberzirrhose hinweisen.
Synthesestörung der Leber
Die Leberzellen produzieren Eiweiße wie Albumin und oder bestimmte Faktoren der Blutgerinnung. Wenn die Leberfunktion durch zum Beispiel eine Leberentzündung oder Leberzirrhose schlecht ist, sinkt die Eiweiß-Produktion erkennbar.
Ursachen für erhöhte Leberwerte
Folgende Faktoren können für erhöhte Leberwerte verantwortlich sein:
- Fettleber
- Überernährung
- Leberentzündung (Hepatitis)
- Erkrankungen des Gefäß- oder Gallenwegsystems
- Infektionen
- Autoimmunerkrankungen
- Bestimmte Medikamente
- Alkohol
Was passiert nach der Diagnose?
Sind die klassischen Leber-Laborwerte auffällig, so zeigen diese Ergebnisse an, dass die Leber geschädigt ist. Aber nicht jeder erhöhte Laborwert zeigt eine chronische Schädigung der Leber an.
Ihr behandelnder Arzt entscheidet über das weitere Vorgehen. Das kann von einer regelmäßigen Kontrolle bis zu einer Überweisung zu einem Facharzt oder einer Spezialambulanz führen. Ihr Haus- und Ihr Facharzt arbeiten hier im Idealfall eng zusammen.