Sie haben den ersten Teil unseres Wissens-Quiz über die Fettleber und zum Thema gesunde Ernährung…
Der „Bierbauch“ – woher er kommt und was er mit der Leber zu tun haben kann
Trägt er seinen Namen eigentlich zurecht? Ist Bier tatsächlich für die kugelförmige Fettansammlung, die vor allem am Bauch auftritt, verantwortlich? Wir wollen Mythen rund um den Bierbauch auf den Grund gehen.
Bierbauch, Hopfen-Wampe, Hefe-Plauze
Alles keine wohlklingenden Umschreibungen für die kugelförmige Ansammlung von Fettgewebe am Bauch, die vor allem bei Männern auftritt. Dass die Fettverteilung am Bauch ein typisch männliches Problem ist, liegt an den Hormonen: Testosteron, also das männliche Sexualhormon, sorgt für eine Verteilung des Fettgewebes am Bauch und an den Bauchorganen. Östrogen, das weibliche Sexualhormon, verteilt Fettgewebe hingegen an der Brust, den Hüften, Oberschenkeln und dem Gesäß. Bier ist ein hochkalorisches Getränk – nicht umsonst heißt es (spaßhaft) „drei Bier ersetzen eine Mahlzeit“. Nach dessen Konsum tritt zwar zunächst ein Sättigungsgefühl auf, da der Magen gefüllt ist. Allerdings hält dieses nicht lange an. Im Gegenteil: Die im Hopfen enthaltenen Bitterstoffe wirken appetitanregend. Hinzu kommt, dass durch den enthaltenen Alkohol die Fettverbrennung im Körper gestoppt wird. Denn Alkohol ist ein schnellverwertbarer Energielieferant, der vom Körper bevorzugt abgebaut wird. Wird diese Energie nicht verbraucht, wird sie als Fett eingelagert.
Der kleine Bauchansatz ist doch nicht so schlimm – oder (doch)?
In den letzten Jahren sind die Erkenntnisse in Bezug auf das Thema Bauchfett gewachsen. Generell wird zwischen innerem, sogenanntem Viszeralfett, und äußerem, dem Unterhautfettgewebe, unterschieden. Das gefährliche Fett ist das Viszeralfett, das sehr stoffwechselaktiv ist. Das bedeutet, dass es Botenstoffe aussendet, die unter anderem eine Insulinresistenz und chronische Entzündungsprozesse auslösen können: Damit kann es letztendlich Diabetes und Arteriosklerose (einer der Hauptgründe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen) verursachen. Außerdem ist er ein deutliches Warnzeichen für eine Fettleber. Jedoch: Ein kleiner Bauchansatz oder ein Speckröllchen am Bauch oder an der Hüfte sind nicht besorgniserregend. Der Bierbauch hingegen schon! Doch wann wird aus dem „Hüftgold“ ein Bierbauch?
Hüftgold oder Bierbauch – das Maß machts
Wann spricht man von einem Bierbauch und wann nur von Hüftgold?
Zur Unterscheidung und Risikoeinschätzung gibt es zwei Methoden: So kann nur der Bauchumfang ermittelt werden: Liegt er bei Männern über 88 cm, liegt ein erhöhtes Risiko für oben beschriebene Erkrankungen vor. Liegt er bei über 102 cm wird sogar von einem stark erhöhten Risiko gesprochen. Bei Frauen liegen die Werte bei 80 cm beziehungsweise 88 cm.
Eine weitere Methode zur Risikoeinschätzung ist der sogenannte Taille-Größen-Quotient:
Hierbei wird der Taillenumfang durch die Körpergröße geteilt. Also beispielsweise 87 cm Taillenumfang geteilt durch 189 cm Körpergröße. Das ergibt 0,46 – ein Wert, der im grünen Bereich liegt. Bei Jugendlichen und Erwachsenen im Alter von 15 und 40 Jahren sollte der Wert zwischen 0,4 und 0,5 betragen. Bei Personen über 40 Jahren darf er zwischen 0,4 und 0,6 liegen.
Der Bauch, ein Schönheitsfehler?
Handelt es sich tatsächlich um einen Bierbauch, ist das Fett am Bauch nicht nur ein ästhetischer Makel. Er ist ein Gesundheitsrisiko, der die Entstehung von anderen Krankheiten begünstigt oder sogar beschleunigt.